Unser erstes Dojo war grün, stachelig und machte Flecken in die Knie – Stefans Wiese.
Verwirrte Nachbarn, die unsere Karategis für Anstaltskleidung hielten, ignorierten wir einfach.
Trotzdem: eine Halle wäre Toll.
Ein paar Leute fragen, erklären worum es geht, das ergab meist Sprechblasen mit Fragezeichen drin. Der entscheidende Tipp kam von unserem Possendorfer Feuerwehrmann – inklusive Telefonnummer und dem Namen von dem, der den Hörer abnehmen würde.
Stefan kontaktierte den Hörerabnehmer. Plötzlich nahm die Karre fahrt auf. Wir hatten eine Halle mit Dienstags und Donnerstags 2 Stunden Trainingszeit.
Zu Zweit, Dritt, Viert und manchmal zu Fünft haben wir bei sommerlichen Temperaturen trainiert. Ab und zu sah mal jemand rein:
Ich hab so was früher auch mal gemacht.
Und damit wir uns nicht wie Robinson und Freitag fühlen müssen, entschieden wir uns für einen Anfängerkurs
Tag 1
Das Wetter war hervorragend. Die Ausrichter des Anfängerkurses erwartungsvoll. Es gab sechs Voranmeldungen. Was dann passierte, übertraf unsere Erwartungen um ein Vielfaches. 30 Interessenten standen in Reih- und Glied. Weitere 30 bis 40 saßen auf den Bänken. Alles war da: Kinder, Enkel, Großeltern, Mütter, Väter, ganze Familien.
Erstmal Hände schütteln, Fragen beantworten, Funakoshi hinstellen, Schluck trinken, Ordnung ins Chaos bringen, und dann geht’s auch schon los. Die organisatorischen Sachen dauern immer zu lange und klauen kostbare Trainingszeit.
Nach der klassischen Begrüßung wurde von Bruno und Andreas die Kata Taikyoku Shodan gezeigt. Dann waren Stefan und Andreas mit Kihon-Ippon-Kumite dran.
Jetzt waren Alle wach.
Nun durften endlich unsere Gäste ran. Erstmal einen sicheren Stand im Heiko-Dachi finden. Weil das schon mal klappt, werden in Superzeitlupe Zukis geübt, wobei das Augenmerk vor allem auf dem Ziel in der Mitte und einem ordentlichen Hikite gelegt war.
Als nächstes ging es um den Zenkutsu-Dachi. Es dauert seine Zeit, alle zu korrigieren. Das ist aber gut für die Muskulatur.
Blick zur Uhr: die Zeit ist abgelaufen.
Die, die schon länger hier trainieren, müssen ja auch noch viel lernen. Also ging das Training für die etwas höher Graduierten weiter…
Tag 2
Wir sind wieder auf der Sonnenseite. Angenehme Temperaturen von 32° C sind für mich, als ehemaliger Walzwerker im Stahlwerk, gerade richtig.
Die Bude ist wieder voll. Ein paar der neuen Schüler sind entschuldigt fern geblieben. Fußball, Klavier, Geige, und was es noch so gibt, sind im Moment noch wichtiger. Und ein paar neue Gesichter waren heute auch zu sehen. Nach ein paar Worten und der üblichen Begrüßung ging es nahtlos weiter.
Wiederholung der Übungen vom Dienstag. Man sieht schon bei einigen Fortschritte. Bestimmt heimlich geübt. Streber! 😉 Neu für viele: Stefans berüchtigte „Konditionspause“.
Und schon war die Zeit vorbei. Fazit dieses Tages: die Schüler wollen lernen und geben sich große Mühe.
Die schon hier länger Trainierenden waren noch eine gute Stunde dran.
Wir freuen auf nächsten Dienstag. 18:30 geht’s los.
Bericht von Andreas Reppe – Erster Schüler im Dojo Tameshiwari
3 Gedanken zu „Und so beginnt es …“