Gasshuku 2024 in Baden-Baden

29.7.2024 – in Baden-Baden ist was los. Die, laut Medien, knapp 1000 Teilnehmer des Gasshukus 2024 trudeln ein. Für die meisten geht es erstmal mit dem Zeltaufbau los, was bei uns überraschend schnell ging. Danach wurde der Pavillon aufgebaut, in welchem unsere kleine Gruppe die Abende gemütlich verbringen konnte.

Am Morgen gings zur frühen Stund‘ zur ersten Trainingseinheit. 55 Minuten munter werden, und danach Frühstück. Gestärkt ging’s zur nächsten Einheit, dann eine längere Mittagspause und noch eine letzte Einheit.

Außer am Mittwoch, an welchem nur 2 Trainingseinheiten stattfanden. Dank des freien Nachmittags verschlug es viele Karateka ins örtliche Freibad, welches wahrscheinlich seinen Umsatz des Jahres gemacht hat 😊.

Nicht nur viele tolle Karateka, sondern auch viele tolle Senseis waren beim Gasshuku dabei, wie zum Beispiel der von „Mucki“ unterstützte Igarashi Sensei, mit seinem ganz besonderen Beintraining, oder Pascal Senn, welchem man die Freude am Trainieren richtig angesehen hat. Alles in Allem war das Training sehr anstrengend und lehrreich.

Aber das absolute Highlight fand jawohl am Freitagabend statt. Mit der großen Abschlussparty wurde das Gasshuku gebührend gefeiert und beendet. Auch die Senseis wurden mit viel Applaus verabschiedet. Später wurden noch ein paar Katas gelaufen, und auch Hideo Ochi Sensei hat kräftig das Tanzbein geschwungen.

Am nächsten Morgen blickte man in viele verschlafene Gesichter, doch es ging schnell mit dem Zeltabbau weiter. Als alles fertig im Auto verladen war ging es auch schon ans schmerzliche Verabschieden, und die Fahrt nach Hause wurde angetreten. Ich persönlich hab ja erstmal eine Runde geschlafen 😉.

Bericht von Isabell Haase – Schülerin im Dojo Tameshiwari

Bilder

Kata Spezial ’24 in Tauberbischofsheim

Der Gasshuku e. V. und das Ryôzanpaku-Dôjô luden vom 9.-12. Mai 2024 zum diesjährigen Kata Spezial nach Tauberbischofsheim ein.

1.000 Teilnehmer, 6 Trainer und etwa 400.000 Kiais.

Platon wird der demütige Satz zugeschrieben „Denn von mir selbst wusste ich, dass ich gar nichts weiß“. Wenn man im Rahmen des Kata Spezial von der Crème de la Crème der Trainer lernen durfte, kam einem dieser Satz wahrlich das eine oder andere Mal in den Sinn. Nach vier Tagen und sieben Trainingseinheiten lässt sich der Satz aber zumindest in Bezug auf Katas ändern in „…, dass ich zumindest ein bisschen weiß“.

Die Organisation

Der Gasshuku e. V. und das Ryôzanpaku-Dôjô luden vom 9.-12. Mai 2024 zum diesjährigen Kata Spezial nach Tauberbischofsheim ein. Wie der Name schon sagt, verfeinern Karateka beim Kata Spezial ihre Fähigkeiten beim Laufen bekannter Katas und erhalten Einblick in Katas, die durchaus weit oberhalb ihrer aktuellen Graduierung angesiedelt sind.

Die Sportler durften in zwei Hallen trainieren, von denen je eine den Kyu-Graden und eine den Dan-Graden vorbehalten war. Fleißige Helfer kümmerten sich um die Verpflegung, so dass dem Kaffee nach dem Vormittagstraining oder dem Bier bei Feierabend nichts im Wege stand. Harte Karateka nächtigten danach im Zelt; andere bevorzugten den Wohnwagen oder ein beheiztes Klassenzimmer für den Schlaf.

Das Rahmenprogramm

Der Ort Tauberbischofsheim liegt etwas südlich von Würzburg und bot den etwa 1.000 Teilnehmern aus ganz Deutschland einen sonnigen Empfang und schönstes Wetter. Außerhalb des Trainings fanden viele Karateka den Weg in die malerische Innenstadt, bevölkerten die Eisdielen oder besuchten die zahlreichen Restaurants. Denn neben den sportlichen Leistungen besteht der besondere Reiz einer solchen überregionalen Veranstaltung darin, alte Sportfreunde wieder zu sehen und neue Bekanntschaften zu schließen. Dazu boten auch die wunderbar organisierten Abendveranstaltungen einen gelungenen Rahmen: So entlockten ein Karaokeabend, ein Konzert und ein DJ mit Tanzmusik den Karateka die letzten Reserven.

Die Trainingseinheiten

Die Teilnehmer wurden in insgesamt sechs Trainingsgruppen aufgeteilt, um auf jedem Niveau ein anspruchsvolles Training bieten zu können. Jeder Karateka absolvierte dabei täglich ein Training vormittags und – außer am Sonntag – eines am Nachmittag. Pro Einheit wurde eine Kata behandelt. Neben dem uns bekannten Toribio Osterkamp gehörten der DJKB-Nationalcoach Thomas Schulze und der DJKB-Instructor Julian Chees zum Trainerstab. Ergänzt wurde die Ausbilderriege durch den französischen JKA-Instructor Jean-Pierre Fischer und den japanischen JKA-Instructor Naka Tatsuya. Über allem schwebte der ehemalige JKA-Weltmeister, Bundesverdienstkreuzträger und Karate-Großmeister Ochi Hideo, der nahezu allen anwesenden Danträgern einst ihren schwarzen Gürtel verliehen hatte.

Katas stellen im Karate eine Übungsform dar, die aus stilisierten Kämpfen gegen gedachte Gegner besteht. Obwohl der Ablauf einer jeden Kata bekannt und detailliert beschrieben ist, erfordert es jahrelanges Training, sie zu beherrschen. Es mag ernüchtern, wenn selbst der Kata-Europameister Toribio Osterkamp zu bedenken gibt: „Perfektion wird niemand je erreichen.“ Dennoch nahm jeder Lehrgangsteilnehmer des Kata-Spezial unzählige Hinweise mit, wie er SEINE Kata-Leistung verbessern kann. Dazu gehörten technische Details, wie die korrekte Handhaltung in einer bestimmten Position. Dazu gehörten aber auch Hintergründe zur Kata, wie deren philosophische Aussage, die ein grundlegendes Verständnis für das Wesen einer Kata schaffen.

Es bleibt die Erkenntnis, dass jede Einheit nur Impulse liefern KONNTE. Die Festigung des Erlernten erfordert das regelmäßige Üben im eigenen Dojo. In diesem Sinne: Danke nach Tauberbischofsheim für die schöne und lehrreiche Veranstaltung. Und nun wieder zurück ins Tameshiwari-Dojo!

Bericht von <Name entfernt> – Schüler im Dojo Tameshiwari

Weitere Berichterstattung zum diesjährigen Kata Spezial gibt es unter https://shotokan-karate.de im Blog von Stefan.